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 Waldbaden oder Wald-Therapie?

 

In Japan schon selbstverständlich und durch Forschungen bestätigt: „Waldbaden“ (Shinrin-Yoku) baut Stresshormone ab, senkt Puls und Blutdruck, stärkt nachhaltig das Immunsystem durch Reaktion auf pflanzliche Botenstoffe (Terpene) , die von Bäumen produziert werden. Allein der ruhige Aufenthalt im Wald, das eigentliche Waldbaden, bewirkt diese physischen - und damit auch psychischen- Effekte. Die Japaner haben mittlerweile an die 50 Heilwälder etabliert, in denen Shinrin Yoku ausgeübt wird.

In der Regel haben Menschen in der westlichen Welt gewisse Schwierigkeiten, ganz im "Hier und Jetzt" zu verweilen. Wer im Wald jedoch mentalen Stress erlebt (z.B. durch Grübeln über die Vergangenheit oder die Zukunft) oder mit einem Leistungsaspekt im Wald aktiv ist, hebt die Stress reduzierende Wirkung der Terpene zu einem gewissen Teil wieder auf. Daher ist in Westeuropa die Kombination aus Achtsamkeitsübungen und Waldbaden sinnvoll. Dr. Dagmar Wemmer nennt dies "achtsamkeitsorientierte Waldtherapie" und gründete im Dezember 2017 gemeinsam mit Urs Brandenburger und Birgit Kühne das IAWT.

 

Seit Sommer 2016 wird die erste achtsamkeitsorientierte Wald-Therapie in der Schweiz von Dr. Dagmar Wemmer (ab 2018 auch von Urs Brandenburger) und in Deutschland von Birgit Kühne (ab 2018) angeboten. Diese Synthese von Shinrin-yoku und Achtsamkeitsübungen weist einen noch höheren entspannenden Effekt auf als das Waldbaden allein. Mittlerweile haben etliche Gruppen- und Einzeltermine stattgefunden. Die Erfahrungen sind ausserordentlich: Alle TeilnehmerInnen konnten bereits nach nur einer Stunde achtsamkeitsorientierte Wald-Therapie innere Spannungen, Unruhe, Überforderungsgefühle und Ängste signifikant abbauen.

In Kleingruppen lernen Sie, wie die achtsamkeitsorientierte Wald-Therapie ausgeübt wird. Mit Übungen und Feedbacks können Sie nach kurzer Zeit selbständig Stress abbauen, zur inneren Ruhe finden. Stärken Sie  auf einfache, aber wirkungsvolle Weise Körper, Geist und Seele und erleben Sie, wie der Wald Ihnen dabei hilft!

Ziel der Therapie  -gerade in unserer Multimediawelt und unserem leistungsbezogenen Leben- ist,  die stärkenden Wirkungen des Waldes richtig zu nutzen. Dabei werden die TeilnehmerInnen gleichzeitig über die heilsamen Wirkungen des Waldes für das Immunsystem, die Stresshormone, Puls und Blutdruck informiert.

Die Gruppe trifft sich in der Regel einmal monatlich unter fachkundiger  Anleitung und Begleitung, dabei werden unterschiedliche Waldgebiete aufgesucht, ein unterstützender Austausch und Achtsamkeitsübungen angeboten. Zwischen zwei Treffen ist jeder Teilnehmer aufgefordert, die Wald-Therapie selbständig anzuwenden, um dann jeweils an den Treffen wieder von den Erfahrungen berichten zu können. Einzeltermine können jederzeit angefragt werden.

Die Wald-Therapie ist körperlich nicht anstrengend und kann von jedem gehfähigen Menschen besucht werden. Sie ist besonders zu empfehlen bei:

  • Stressfolgeerkrankungen (Erschöpfung, nach Herzinfarkt, Bluthochdruck, Schlafstörungen)
  • Depression und Burnout (in Kombination mit Psychotherapie)
  • begleitend bei Krebserkrankungen (Vermehrung der Anti-Krebs-Proteine)
  • Angst- und Unruhezuständen 
  • Posttraumatischen Belastungsstörungen
  • chronischen Schmerzstörungen